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Pastorat Sierksdorf im Waldwinkel 9

Foto: N. ThielZur Kirchengemeinde Süsel gehört auch das Pastorat Sierksdorf am Waldwinkel 9 für den Pfarrbezirk II. Interessant ist hier die langjährige Vorgeschichte.

Im Jahre 1954 kam Pastor Dr. Wilhelm Fuchs als neuer Pastor nach Süsel, er übernahm zwar von Pastor Faehling „Ein schier neues Gotteshaus“, aber auch eine durch den Zustrom der Heimatvertriebenen stark angewachsene Gemeinde von 6500 Seelen. Zeitweise hatte ein vertriebener Pastor eine kirchliche Betreuung der Ortschaften Sierksdorf und Haffkrug bis 1952 übernommen, aber aus Platzmangel Gottesdienste und Unterrichte in den Schulen abgehalten. Diesen Notbehelf wollte nun Pastor Dr. Fuchs mit dem Bau eines neuen Kirchzentrums mit Gotteshaus und Kirchhof am Strand beseitigen. Die Planung begann 1958 mit dem Flurstück Waldwinkel in Haffkrug/Sierksdorf. Dieser Plan wurde aus verschiedenen Gründen verworfen und deshalb ein neues Grundstück gesucht und schon bald auf dem Flurstück Neukoppel neben dem Cap Arcona Friedhof gefunden.

Pastor Dr. Fuchs erweiterte seinen Plan mit guten Argumenten für eine Mehrzweckkirche als Gemeindekirche der Orte Sierksdorf, Haffkrug und Gronenberg, als Gedächtniskirche für die Toten der Cap Arcona Katastrophe und als Autobahnkirche. Die veranschlagten Kosten lagen bei 400.000 DM, keine Rede war allerdings von einem Wohnraum für einen Pastor. Das Vorhaben wurde 1961 veröffentlicht und schon bald kamen etliche Angebote von Baufirmen. Dann verzögerte sich das Vorhaben, weil die Trassenführung der geplanten Autobahn noch nicht festlag und das Landesforstamt als Besitzer der Fläche abwarten wollte. Das Abwarten zog sich dann auch über etliche Jahre hin und dann verstarb im Dezember 1970 ganz plötzlich die treibende Kraft des Kirchenneubaues, Pastor Dr. Fuchs im Alter von nur 55 Jahren.

Damit starb auch der Bau der ersten Autobahnkirche in Schleswig-Holstein. So eine gibt es immer noch nicht! Anderswo in Deutschland wurden indessen Autobahnkirchen, eine Raststätte der Seele, eine Erfolgsgeschichte.

Pastor Gerhard Schmetzer als Nachfolger wollte keine neue Kirche, aber eine neue Pfarrstelle und so wurde 1974 endlich ein neues Pastorat und damit eine zweite Pfarrstelle in Sierksdorf Waldwinkel 9 errichtet. Diese Anlage am Ackerrand in der Nähe des Meeres, bestehend aus Gemeindehaus und Wohnhaus mit Amtszimmer, Garage und Gartenanlage wurde auf dem Platz der ersten Kirchenplanung errichtet und kostete schließlich 434000 DM. Die Kosten lagen somit nur ein wenig höher als die vorher geplante Kirche. Als erstes bezog das neue Schmuckstück Pastor Immo Zillinger mit seiner Familie.

Sein neuer Zuständigkeitsbereich ist der Pfarrbezirk II mit den Orten Roge, Oevelgönne, Sierksdorf, Haffkrug und Hof Altona. Im neuen Gemeindehaus finden nun Wochenschlussandachten, Konfirmandenunterrichte, Zusammenkünfte und vieles andere statt. Im Jahre 1991 zog Pastor Dietmar Sprung mit seiner Familie in das Anwesen und 2002 dann das Pastorenehepaar Andreas und Nicola Gruben mit ihren Kindern. Das ist ein Novum in der langen Süseler Kirchengeschichte, denn zum ersten Mal teilen sich zwei Pastoren eine Pfarrstelle und durch ihre unterschiedliche, ergänzende Arbeit zum Vorteil der Gemeinde.

Seit dem 1. September 2010 ist nun Pastorin Nicole Thiel zuständig für den Pfarrbezirk Sierksdorf und zog mit ihrem Lebensgefährten in das Anwesen ein. Inzwischen ist das Pastorat schon 38 Jahre alt. Angriffe von Regen, Schnee und Eis, von Wind und Orkanen, aber auch von ungebetenen Gästen in Form von lärmenden Mardern und menschlichen Einbrechern haben Spuren hinterlassen. Dazu kommt noch der Verschleiß von Heizung und Wasserrohren, Rohrbrüche treten stets unplanmäßig auf und unter allerlei Unannehmlichkeiten für die Bewohner müssen dann die Schäden beseitigt werden. Renovierungen wurden auch getätigt, auch Arbeiten hinsichtlich der gesetzlichen Vorschriften zum effizienten Energiesparen wurden durchgeführt. Die Strandfensterfront im Gemeindesaal wurde jüngst im letzten Jahr verändert. Auch wurde auf Betreiben von Pastorin Nicole Thiel über dem Eingang zum Gemeindehaus ein weithin sichtbares Schild „Evangelisch-Lutherisches Gemeindehaus“ zur besseren Übersicht für Gemeinde und Touristen angebracht. Nun ist sicherlich das Anwesen für die nächsten Jahre gerüstet!

Helge Lehmkuhl

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