Nacht2

Glocken

Vom weithin ins Land grüßenden Turm

der Firma Philipp Hörz GmbH aus Biberach.der Süseler Kirche hört man zu bestimmten Zeiten den Klang der vier Süseler Kirchturmglocken. Dabei hat jede Glocke ihren eigenen Ton. Die Glocken klingen und finden durch ein kompliziertes Tonsystem zu einem unverwechselbaren, eigenen Geläute zusammen. Jeder Kirchturm hat deshalb seine eigene Stimme.

Die vier Süseler Glocken befinden sich in der Glockenstube auf dem Glockenboden und werden von mächtigen Holz- oder Eisenkonstruktionen getragen.

Über die wechselvolle Geschichte der Glocken wurde bereits im Gemeindebrief 1993 berichtet und soll heute aus Platzgründen nicht weiter vertieft werden. Eine Neuauflage der Glockengeschichte mit neuen Erkenntnissen in der nächsten Zeit ist aber schon geplant.

Eine eigene Sache

ist aber das Läuten der Glocken. Eine Möglichkeit ist das in Schwingung bringen der Glocke mittels Ziehen eines Seiles durch den Küster oder eine andere Person. Sind weitere Glocken beteiligt, werden weitere Personen dafür gebraucht. Dieses Verfahren ist natürlich sehr anstrengend und auch sehr zeitaufwendig. In einer Folge der englischen Krimiserie: „Inspector Barnaby“ habe ich gesehen wie die Engländer dieses Verfahren des Glockenläutens gar zur Kunst erheben, indem sie sehr anschaulich durch Viererteams anlässlich eines Wettbewerbes die Glocken läuten.

Der alte mechanische LäuteapparatNach dem Süseler Pastor Behrens wurden während seiner Zeit die Glocken durch Treten zum Läuten gebracht. Dieser Zustand wurde 1890 verbessert, denn nun beschaffte die Süseler Kirche einen mechanischen Läuteapparat. Der dazu erforderliche Glockenstuhl wurde erstellt und bei dieser Gelegenheit wurden auch die Glockenjoche erneuert. Am Jochbalken ist noch das Einbaujahr 1890 gut zu erkennen. Die geräumige Glockenstube auf dem Kirchturmboden ist dabei über eine breite Treppe bequem zu erreichen.
Jahrzehntelang wurden nun die Glocken von einer Person durch treten einer Mechanik im Läuteapparat in Schwung gesetzt. Dieses war nicht nur anstrengend, sondern auch sehr gefährlich, denn allzu leicht konnten die Gliedmaßen in die diffizile Mechanik geraten.

Erst mit der Ersatzbeschaffung

einer neuen großen Hauptlocke am 2. September 1956, wurde laut der Chronik von Pastor Dr. Wilhelm Fuchs, der gefährliche Läuteapparat ersetzt durch elektrische Läutemaschinen von der Firma Bockelmann & Co aus Herford.

Die Anschaffung von zwei weiteren Glocken in den Jahren 1957 und 1963 vervollständigten das Geläut und machten das Erstellen einer Läuteordnung sinnvoll. Nun kann der Küster ganz ohne Anstrengung, bequem und vollkommen ungefährlich im Eingangsraum die vier elektrischen Glockenschalter laut Läuteordnung bedienen. Zum Gottesdienst läuten alle 4 Glocken, bei Taufen läuten die Glocken 3 und 4, bei Trauungen 1, 2 und 4 und bei Beerdigungen 1, 3 und 4.

Fachmännisch wurden dabei die Glocken durch die elektrische Läuteeinrichtung auf das Geläut abgestimmt.
Viele Jahre lang erfüllte die Läutemaschinenanlage ihre Aufgabe zur vollen Zufriedenheit der Kirche, aber im Jahre 2011 war die Anlage nicht mehr zuverlässig. Deshalb veranlasste der Kirchenvorstand eine Überprüfung der Anlage durch einen Fachmann. Die renommierte Firma Otto Buer aus Neustadt schlägt vor, eine neue Läutemaschinenanlage für die große Glocke zu erstellen, weil die Beschaffung von Ersatzteilen wegen Aufgabe der alten Antriebe nicht mehr möglich sei. Daraufhin beschließt der Kirchenvorstand einstimmig in seiner Sitzung vom 17. August 2011 eine neue elektronische Läutemaschinenanlage für ca. 2200,-- EUR einbauen zu lassen, die Kosten werden in den Haushalt 2012 eingestellt.

Am 18. Juni 2012

erfolgte der Austausch der Läutemaschinenanlage durch zwei Kundendiensttechniker der Glockenfirma Otto Buer aus Neustadt. Die Anlage besteht aus einem speziellen Glockenantriebsmotor für Glocke II, Gewicht der Glocke ca. 775 kg und ihr Durchmesser ca. 1080 mm, welcher durch Phasenumkehrung einen Links- Rechtslauf erwirkt und in Verbindung mit einer elektronischen Glockenantriebssteuerung zur stufenlosen Intonierung der läutenden Glocke, mit weichen Anlauf und ausgeglichenen Hochläuten führt. Das Einhalten der exakten Schwunghöhe und der Läutewinkelbegrenzung wird durch die hochentwickelte Sensortechnologie überwacht und in einem Schaltkasten auf dem Glockenboden elektronisch geregelt. Ein weiterer Schaltkasten im Vorraum der Kirche ermöglicht es nun der Küsterin oder anderen Personen die Glocken höchst einfach nach der Läuteordnung in Gang zu setzen.
Die Technik trägt entscheidend dazu bei, dass eine Glocke zu einem wunderschönen Musikinstrument wird. Bei der Intonation der Glocke sind natürlich auch der Glockenstuhl, die Armaturen und der Klöppel von entscheidender Bedeutung für die Klangwirkung. Das äußerst schonungsvolle und sanfte Hochfahren der Glocke verhindert gefährliche Prellschläge, ohne das Klangvolumen zu beeinträchtigen. Dadurch werden die Glocke und auch der Turm wirksam geschützt.

Mögen nun die Menschen für viele weitere Jahre die Gelegenheit haben den Klang der vier Süseler Glocken in sich aufzunehmen!

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